
Heute stellen wir den Oldtimer von unserem Mitglied Joachim vor. Es handelt sich um den Peugeot DMA H, Technische Daten: Baujahr ca. 1943/1944, Höchstgeschwindigkeit 70 km/h . Leergewicht 1990, maximales Zugangsgewicht 2000, Länge 4,70 m, Breite 2,00 m, Höhe 2,45m, 4-Zylinder, 2.542 ccm, 50 PS.Der Peugeot DMA war ein leichter Lastwagen, der von Peugeot zwischen 1941 und 1948 insgesamt 35023 Mal gebaut wurde. Es war das erste Nutzfahrzeug mit Hinterantrieb von Peugeot,
welches ein Fahrerhaus besaß, bei dem der Fahrer direkt über der Vorderachse saß. Diese Konfiguration maximierte die Ladedecklänge und gab dem Fahrer einen guten Blick auf die Straße, aber das bedeutete auch, dass der Fahrer sein Fahrerhaus mit dem sehr lauten Motor teilen mußte. Während der ersten Produktionsjahre des DMA war Frankreich unter deutscher Besatzung. Das Automobilwerk des DMA war im französischen Sochaux, nahe der schweizerischen Grenze. Fast alle der 25308 in den Kriegsjahren gebauten DMA Lastwagen wurden von der deutschen Wehrmacht eingesetzt. In den unmittelbaren Nachkriegsjahren, in denen das Geld für die Neuentwicklungen fehlte, wurde das Fahrzeug für Feuerwehren, für Krankenhäuser und für die kommerziellen Gebrauch produziert. Der 2142 ccm große Benzinmotor stammte aus dem Pkw-Peugeot 402 und leistete auch dort 50 PS. Er läßt sich auch für den Einsatz mit einem Holzvergaser modifizieren, wobei Peugeot in den späten 30-igern Jahren das Know-How entwickelte, weil durch den sich am Horizont abzeichneten Krieg, beim Benzinmangel die militärische Verwendung herausstach. Niemand konnte dabei ahnen, dass das Fahrzeug, bzw. dieser Fahrzeugtyp gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt wurde. Viele Fahrzeuge wurden deswegen schon durch Angehörige der Résistance in der Produktion so“ bearbeitet“, dass sie beim Abladen im Frontgebiet ausfielen. Viele Mitarbeiter im Fahrzeugwerk wurden daraufhin deportiert. Die geforderte maximale Leistung betrug 50 PS, 37 kw. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Der DMA verfügte über hintere Doppeltbereifung, die für damalige Verhältnisse eine beeindruckende Zuladung von zwei Tonnen zuließen. Ab September 1946 gab es auch eine DMA H Version mit hydraulischer Bremsanlage, und einer Zentralschmierung und wurde 1948 durch die sehr ähnlichen Peugeot Q3 A ersetzt. Ein Jahr später 1949 wurde der komiziele Bedarf im Transportwesen in Frankreich durch seinen Nachfolger dem Peugeot D3A geschlossen. Joachims Fahrzeug wurde in einem Olivenhain in der Nähe von Aix-en-Provence im Süden Frankreichs entdeckt. Dort stand er nach seiner Abmeldung unbeachtet mehr als 20 Jahre, also knapp 2 Jahrzehnte, im Freien. Dieses Fahrzeug zeigt die Spuren seines harten Arbeitsleben, unter der Sonne Südfrankreichs, deutlich. Das Ziel von Joachim ist es, diesen Zustand zu erhalten und weiter zu konservieren. Trotz der vielen Jahre außer Betriebssetzung ist es ein Glück, dass die originalen Fahrzeugpapiere, die sogenannte Carte Grize erhalten geblieben ist. In Deutschland ist nur ein weiteres Fahrzeug bekannt und zugelassen. Weltweit existieren keine 30 Fahrzeuge mehr dieses Typs.
Text: Joachim, Brigitte
Quelle: Wikipedia
Foto: Arne